Eine Aufstehhilfe fürs Bett kann den Alltag für pflegebedürftige Angehörige deutlich erleichtern. Sie unterstützt beim sicheren Aufrichten und Aufstehen, was sowohl die Selbstständigkeit fördert als auch die Pflege entlastet. In diesem Artikel erfährst du, wie du die Planung und den Einbau einer Aufstehhilfe richtig angehst, welche Kosten auf dich zukommen und wie du Zuschüsse der Pflegekasse nutzen kannst (Stand: 2025).
Was ist eine Aufstehhilfe fürs Bett und wie funktioniert sie?
Eine Aufstehhilfe am Bett ist ein Hilfsmittel, das das Aufrichten aus der Liegeposition erleichtert. Sie kann in verschiedenen Formen auftreten, etwa als Bettgalgen, Aufrichthilfe oder Aufstehhilfe mit Griffen. Ziel ist es, die Mobilität im Bett zu verbessern und Stürze zu vermeiden.
Wichtig ist, dass die Aufstehhilfe individuell zu den Bedürfnissen des Pflegebedürftigen passt und sicher montiert wird. Die Geräte sind meist so konzipiert, dass sie auch ohne fremde Hilfe bedient werden können.
- Unterstützung beim Aufrichten und Aufstehen
- Vermeidung von Stürzen und Verletzungen
- Förderung der Selbstständigkeit
- Entlastung der Pflegeperson
- Unterschiedliche Modelle je nach Bedarf und Bettart
Planung: Welche Aufstehhilfe passt zu deinem Angehörigen?
Bevor du eine Aufstehhilfe anschaffst, solltest du den Bedarf genau prüfen. Dabei helfen Fragen wie: Wie mobil ist dein Angehöriger? Braucht er nur eine kleine Unterstützung oder eine stabile Aufrichthilfe? Wie sieht das Bett aus – ist es höhenverstellbar oder ein normales Bett?
Berücksichtige auch den Platz im Zimmer und die Sicherheitsanforderungen. Eine Beratung durch den Medizinischen Dienst der Pflegekasse (MD) oder einen Fachhändler kann sinnvoll sein, um das passende Modell zu finden.
- Mobilitätsgrad und körperliche Einschränkungen beurteilen
- Art des Bettes und vorhandene Ausstattung prüfen
- Platzbedarf und Montageoptionen klären
- Beratung durch Fachkräfte oder Pflegekasse einholen
- Bedürfnisse des Pflegebedürftigen berücksichtigen
Kriterium | Bettgalgen | Aufstehhilfe mit Griff |
---|---|---|
Montage | Am Bettgestell befestigt | Stabil auf dem Boden stehend |
Mobilitätsgrad | Für moderate Unterstützung | Für stärkere Unterstützung |
Platzbedarf | Gering | Etwas größer |
Einbau und Montage: So gelingt die sichere Installation
Der Einbau einer Aufstehhilfe sollte sorgfältig und sicher erfolgen. Je nach Modell variiert die Montage – manche Hilfen werden am Bettgestell befestigt, andere stehen frei neben dem Bett. Wichtig ist, dass die Aufstehhilfe stabil und belastbar ist.
Falls du handwerklich weniger erfahren bist, ist es ratsam, die Montage von Fachleuten durchführen zu lassen. So vermeidest du Fehler, die zu Unfällen führen können.
- Montageanleitung genau lesen und beachten
- Stabilität und Sicherheit prüfen
- Bei Unsicherheiten Fachpersonal hinzuziehen
- Regelmäßige Kontrolle und Wartung der Aufstehhilfe
- Bei höhenverstellbaren Betten passende Modelle wählen
Kosten: Was kostet eine Aufstehhilfe fürs Bett?
Die Preise für Aufstehhilfen variieren stark je nach Modell, Material und Ausstattung. Einfache Bettgalgen sind oft günstiger, während komplexere Aufrichthilfen mit Griffen oder elektrischen Funktionen teurer sein können.
Typische Kosten bewegen sich etwa zwischen 50 und 500 Euro. Zusätzliche Kosten können für den Einbau oder die Anpassung anfallen.
- Einfache Modelle: ca. 50-150 Euro
- Höherwertige, stabilere Modelle: ca. 200-500 Euro
- Montagekosten, falls vom Fachmann
- Eventuell Zubehör wie Haltegriffe oder Matten
Aspekt | Kurzinfo |
---|---|
Einfacher Bettgalgen | 50-150 Euro |
Aufstehhilfe mit Griff | 200-500 Euro |
Montage durch Fachfirma | 50-150 Euro extra |
Zuschüsse und Finanzierung durch die Pflegekasse
Für Aufstehhilfen kannst du unter bestimmten Voraussetzungen Zuschüsse von der Pflegekasse beantragen. Dies ist Teil der sogenannten Pflegehilfsmittel, die Pflegebedürftigen den Alltag erleichtern sollen. Voraussetzung ist meist ein Pflegegrad ab 1.
Die Pflegekasse übernimmt bis zu 40 Euro monatlich für Pflegehilfsmittel, oder du kannst eine einmalige Kostenübernahme beantragen, wenn ein Hilfsmittel dauerhaft benötigt wird. Für besonders teure oder aufwendige Hilfsmittel gibt es den sogenannten fachlichen Hilfsmittelbedarf, der vom MD geprüft wird.
- Pflegegrad ab 1 für Zuschüsse erforderlich
- 40 Euro monatlich für allgemeine Pflegehilfsmittel
- Fachlicher Hilfsmittelbedarf für größere Kostenübernahmen
- Vorher Beratung und Genehmigung durch Pflegekasse einholen
- Einreichen von Kostenvoranschlägen und ärztlichen Verordnungen
Worauf du im Alltag mit der Aufstehhilfe achten solltest
Eine Aufstehhilfe ist nur dann wirklich hilfreich, wenn sie regelmäßig genutzt und richtig eingesetzt wird. Achte darauf, dass dein Angehöriger mit dem Gerät vertraut ist und es sicher bedienen kann. Gelegentliche Kontrolle auf Verschleiß und Stabilität ist wichtig.
Auch die Pflegeperson sollte geschult sein, wie sie die Aufstehhilfe unterstützt und bei Bedarf eingreift. So vermeidest du Unfälle und sorgst für mehr Sicherheit im Alltag.
- Regelmäßige Nutzung und Einweisung
- Sicherheitschecks auf Stabilität und Abnutzung
- Schulung der Pflegeperson im Umgang mit der Aufstehhilfe
- Auf Sauberkeit und Hygiene achten
- Bei Veränderungen im Gesundheitszustand neu bewerten
Fragen & Antworten
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Frage: Wer übernimmt die Kosten für eine Aufstehhilfe am Bett?
Antwort: Die Pflegekasse kann Zuschüsse übernehmen, vor allem wenn ein Pflegegrad vorliegt. Die Höhe der Förderung hängt vom individuellen Bedarf und der Art der Aufstehhilfe ab.
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Frage: Brauche ich eine ärztliche Verordnung für eine Aufstehhilfe?
Antwort: Für eine Kostenübernahme durch die Pflegekasse ist oft eine ärztliche Verordnung sinnvoll, um den Bedarf zu belegen. Das solltest du vorher mit der Pflegekasse klären.
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Frage: Kann ich die Aufstehhilfe selbst montieren?
Antwort: Manche Modelle sind einfach zu montieren, bei komplexeren Hilfen ist eine fachgerechte Montage empfehlenswert, um die Sicherheit zu gewährleisten.
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Frage: Gibt es Unterschiede bei den Aufstehhilfen für normale Betten und Pflegebetten?
Antwort: Ja, Pflegebetten sind oft höhenverstellbar, deshalb braucht man spezielle Aufstehhilfen, die sich anpassen lassen. Normale Betten erfordern andere Lösungen.
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Frage: Wie oft sollte die Aufstehhilfe gewartet werden?
Antwort: Eine regelmäßige Kontrolle auf Stabilität und Verschleiß, zum Beispiel alle 6 Monate, sorgt für Sicherheit. Bei Schäden sollte die Hilfe sofort repariert oder ersetzt werden.
Mit der passenden Aufstehhilfe kannst du deinem Angehörigen mehr Selbstständigkeit und Sicherheit schenken. Eine gute Planung und die Nutzung von Zuschüssen erleichtern dir die Umsetzung zu Hause.
Bundesministerium für Gesundheit – Pflegehilfsmittel, GKV-Spitzenverband – Leistungen der Pflegekassen, Medizinischer Dienst – Hilfsmittelberatung, Gesetzliche Grundlagen SGB XI, Verbraucherzentrale – Pflege und Hilfsmittel, Deutsche Rentenversicherung – Pflegezeiten

Mechthild Brunner, 68, examinierte Altenpflegerin i. R. – Jahrzehnte ambulant & stationär unterwegs, Demenz-WGs und Palliativbegleitung aus der Praxis. Hier teile ich alltagstaugliches Wissen für Pflege zu Hause: klar, menschlich, machbar.