Eine Sitzbadewanne kann den Alltag für pflegebedürftige Menschen erheblich erleichtern. Doch der Einbau ist oft mit hohen Kosten verbunden. Gut zu wissen: In Deutschland gibt es verschiedene Zuschüsse und Förderungen, die dich bei der Finanzierung unterstützen können. In diesem Beitrag erfährst du, wie du die Zuschüsse der Pflegekasse für eine Sitzbadewanne beantragst und was du dabei beachten solltest – verständlich erklärt und praxisnah für Angehörige, die zu Hause pflegen.
Was ist eine Sitzbadewanne und für wen ist sie geeignet?
Eine Sitzbadewanne ist eine Badewanne mit einer Tür, die das Einsteigen erleichtert. Sie ist besonders für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geeignet, da sie das Risiko von Stürzen minimiert und die Körperpflege erleichtert.
Die Wanne ermöglicht ein bequemes Sitzen beim Baden, was gerade bei Pflegebedürftigen einen großen Unterschied macht. Sie ist eine praktische Alternative zur herkömmlichen Badewanne oder Dusche.
- Erleichtert das Ein- und Aussteigen durch eine seitliche Tür
- Ideal für Menschen mit Bewegungseinschränkungen
- Verbessert die Selbstständigkeit bei der Körperpflege
- Kann in den meisten Badezimmern eingebaut werden
- Reduziert das Sturzrisiko
Welche Zuschüsse gibt es für den Einbau einer Sitzbadewanne?
Die Pflegekasse unterstützt den Einbau einer Sitzbadewanne als Maßnahme zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes. Voraussetzung ist ein anerkannter Pflegegrad von 1 bis 5. Seit 2025 beträgt der Zuschuss bis zu 4.180 Euro pro Maßnahme.
Der Zuschuss dient dazu, die Barrierefreiheit zu erhöhen und die Pflege zu Hause zu erleichtern. Neben der Pflegekasse können auch weitere Förderungen oder Kredite in Frage kommen.
- Zuschuss bis zu 4.180 Euro pro Maßnahme und Person
- Gilt für Pflegegrade 1 bis 5
- Antragstellung vor Beginn der Umbaumaßnahme erforderlich
- Maßnahmen müssen der Verbesserung der Barrierefreiheit dienen
- Kann mit anderen Förderungen kombiniert werden (z. B. KfW)
Wie beantragst du den Zuschuss für die Sitzbadewanne?
Der Antrag bei der Pflegekasse muss unbedingt vor dem Umbau gestellt und genehmigt werden. Das ist wichtig, damit die Kosten später erstattet werden können.
Folgende Schritte helfen dir dabei:
- Kontakt mit der Pflegekasse aufnehmen und über das Vorhaben informieren
- Notwendige Unterlagen wie Kostenvoranschlag und ärztliches Attest bereithalten
- Formular für den Zuschuss ausfüllen und einreichen
- Genehmigung abwarten, bevor der Umbau startet
- Nach Abschluss des Umbaus Rechnungen einreichen zur Erstattung
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Um den Zuschuss zu erhalten, müssen bestimmte Bedingungen eingehalten werden. Die Maßnahme muss notwendig sein, um die Pflege zu Hause zu erleichtern oder zu ermöglichen.
Außerdem prüft der Medizinische Dienst (MD), ob die Voraussetzungen für die Förderung vorliegen. Die Sitzbadewanne sollte barrierefrei und sicher eingebaut werden.
- Nachweis eines anerkannten Pflegegrades
- Medizinische Notwendigkeit der Maßnahme
- Barrierefreier und sicherer Einbau
- Antragstellung vor Beginn der Maßnahme
- Maßnahme zur Verbesserung des Wohnumfeldes
Was kostet eine Sitzbadewanne und wie viel zahlt die Pflegekasse?
Die Kosten für eine Sitzbadewanne variieren je nach Modell und Einbauaufwand. Sie liegen meist zwischen 3.000 und 7.000 Euro. Die Pflegekasse übernimmt bis zu 4.180 Euro als Zuschuss.
Restliche Kosten musst du in der Regel selbst tragen oder durch andere Förderprogramme abdecken.
| Aspekt | Kurzinfo |
|---|---|
| Typische Kosten | 3.000 – 7.000 Euro |
| Zuschuss Pflegekasse | Bis zu 4.180 Euro |
| Eigenanteil | Differenz zwischen Kosten und Zuschuss |
| Weitere Förderungen | KfW-Kredite, Landesprogramme (je nach Bundesland) |
Tipps für den Alltag mit Sitzbadewanne und Pflege
Eine Sitzbadewanne erleichtert die Pflege, braucht aber auch etwas Eingewöhnung. Hier ein paar praktische Tipps für dich als pflegender Angehöriger:
- Nutze rutschfeste Matten und Haltegriffe für mehr Sicherheit
- Plane ausreichend Zeit für das Baden ein, um Stress zu vermeiden
- Informiere dich über mögliche Hilfsmittel wie Duschstühle oder Badewannensitze
- Halte Handtücher und Pflegeutensilien griffbereit
- Besprich den Ablauf der Körperpflege mit der pflegebedürftigen Person
Fragen & Antworten
-
Frage: Wer hat Anspruch auf den Zuschuss für eine Sitzbadewanne?
Antwort: Anspruch haben Personen mit einem anerkannten Pflegegrad 1 bis 5, die zu Hause gepflegt werden und deren Wohnumfeld barrierefrei umgebaut werden soll.
-
Frage: Muss ich den Antrag vor oder nach dem Einbau stellen?
Antwort: Der Antrag muss unbedingt vor Beginn der Umbaumaßnahme bei der Pflegekasse eingereicht und genehmigt werden, sonst gibt es keine Förderung.
-
Frage: Deckt der Zuschuss alle Kosten ab?
Antwort: Nein, die Pflegekasse zahlt bis zu 4.180 Euro, die restlichen Kosten musst du meist selbst tragen oder andere Förderungen nutzen.
-
Frage: Kann ich den Zuschuss mit anderen Förderungen kombinieren?
Antwort: Ja, häufig lassen sich Zuschüsse der Pflegekasse mit KfW-Krediten oder regionalen Förderprogrammen kombinieren.
-
Frage: Was passiert, wenn die Pflegekasse den Antrag ablehnt?
Antwort: Dann kannst du Widerspruch einlegen oder dich von Beratungsstellen unterstützen lassen, um die Voraussetzungen zu klären.
Eine Sitzbadewanne kann dir und deinem Angehörigen den Pflegealltag deutlich erleichtern. Nutze die Fördermöglichkeiten der Pflegekasse, um den Umbau zu finanzieren und mehr Sicherheit im Bad zu schaffen.
Bundesministerium für Gesundheit – Gesundheit und Pflege, GKV-Spitzenverband – Pflegekassenleistungen, Medizinischer Dienst – Begutachtung Pflege, Gesetzliche Grundlagen – SGB XI, Verbraucherzentrale – Pflege und Wohnen, Pflege Bayern – Wohnumfeldverbesserung
Mechthild Brunner, 68, examinierte Altenpflegerin i. R. – Jahrzehnte ambulant & stationär unterwegs, Demenz-WGs und Palliativbegleitung aus der Praxis. Hier teile ich alltagstaugliches Wissen für Pflege zu Hause: klar, menschlich, machbar.

