Homelift Senkrechtlift: Funktion, Einbau, Sicherheit und Kosten

Homelift Senkrechtlift: Funktion, Einbau, Sicherheit und Kosten

Ein Homelift oder Senkrechtlift kann dir und deinen Angehörigen den Alltag zu Hause erheblich erleichtern. Gerade wenn das Treppensteigen schwerfällt, sorgt dieser kleine Aufzug für mehr Mobilität und Sicherheit. In diesem Beitrag erfährst du, wie ein Homelift funktioniert, was beim Einbau wichtig ist, welche Sicherheitsaspekte du kennen solltest und welche Kosten auf dich zukommen – alles auf dem aktuellen Stand 2025 in Deutschland.

Was ist ein Homelift und wie funktioniert ein Senkrechtlift?

Ein Homelift ist ein kleiner Personenaufzug, der in privaten Haushalten eingebaut wird, um barrierefreies Wohnen zu ermöglichen. Er fährt senkrecht zwischen zwei oder mehreren Etagen und kann oft ohne großen baulichen Aufwand installiert werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Aufzügen benötigt ein Homelift meist keinen eigenen Schacht, was den Einbau erleichtert.

Die Technik basiert meist auf einer elektrischen Antriebstechnik mit Seil- oder Hydrauliksystemen. Die Steuerung erfolgt über einfache Bedienelemente an der Kabine und an den Haltestellen.

  • Transportiert eine oder mehrere Personen sicher zwischen Stockwerken
  • Meist kompakte Kabinengröße, passend für Rollstuhl oder Gehhilfe
  • Fährt senkrecht, daher auch Senkrechtlift genannt
  • Benötigt normalerweise keinen großen Schacht
  • Einfach zu bedienen mit Tasten oder Fernbedienung

Der Einbau: Voraussetzungen und Ablauf

Der Einbau eines Homelifts erfordert eine sorgfältige Planung und Prüfung der baulichen Gegebenheiten. Wichtig ist, dass die Wand- oder Treppenhausstruktur das Gewicht und die Technik des Lifts tragen kann. Oft reicht eine tragfähige Wand oder ein eigener Schacht, der aber nicht unbedingt neu gebaut werden muss.

Ein professioneller Anbieter führt eine Vor-Ort-Besichtigung durch und erstellt ein Angebot, das auch die notwendigen Genehmigungen berücksichtigt. In manchen Bundesländern sind spezielle Bauanträge erforderlich, das kann variieren.

  • Prüfung der baulichen Voraussetzungen
  • Auswahl des passenden Liftmodells (z. B. mit oder ohne Schacht)
  • Einholung von Genehmigungen (kann je Bundesland unterschiedlich sein)
  • Fachgerechter Einbau durch zertifizierte Firmen
  • Abnahme und Einweisung in die Bedienung

Kriterium Homelift mit Schacht Homelift ohne Schacht
Bauliche Voraussetzungen Schacht notwendig, meist größerer Eingriff Wandmontage möglich, kompakter
Einbauzeit 4-6 Wochen 2-4 Wochen
Kosten höher wegen Schachtbau etwas günstiger

Sicherheitsaspekte beim Homelift

Sicherheit steht bei einem Homelift ganz oben. Die Aufzüge verfügen über Notstopp-Tasten, automatische Türverriegelungen und Sensoren, die Hindernisse erkennen. So wird verhindert, dass sich die Kabine bewegt, wenn die Tür nicht richtig geschlossen ist oder sich etwas im Weg befindet.

Regelmäßige Wartungen sind gesetzlich vorgeschrieben und sorgen dafür, dass der Lift dauerhaft sicher funktioniert. Auch eine Notrufeinrichtung kann integriert werden, um im Ernstfall schnell Hilfe zu holen.

  • Notstopp und Türverriegelung
  • Sensoren gegen Hindernisse
  • Regelmäßige Wartungen durch Fachfirma
  • Notrufsysteme optional möglich
  • Bedienung auch bei eingeschränkter Mobilität einfach

Kosten eines Homelifts und mögliche Zuschüsse

Die Anschaffungskosten für einen Homelift liegen meist zwischen 18.000 und 40.000 Euro, je nach Modell, Einbauaufwand und Ausstattung. Dazu kommen Kosten für Wartung und Stromverbrauch. Das ist eine Investition in Lebensqualität und Sicherheit.

Zum Glück unterstützt die Pflegekasse den Einbau unter bestimmten Voraussetzungen mit Zuschüssen bis zu 4.180 Euro nach § 40 SGB XI. Auch Förderprogramme der KfW-Bank (z. B. KfW 455-B) können helfen, die Kosten zu senken. Wichtig ist, vor dem Kauf genau zu prüfen, welche Förderungen für dich gelten.

  • Grundkosten: 18.000-40.000 Euro
  • Pflegekassenzuschuss bis 4.180 Euro (bei Pflegegrad)
  • KfW-Förderungen für barrierefreies Bauen möglich
  • Wartungskosten ca. 200-400 Euro jährlich
  • Stromverbrauch gering, ca. 20-50 Euro pro Jahr

Förderung Voraussetzung Maximalbetrag
Pflegekasse (§40 SGB XI) Mind. Pflegegrad 1, Antragstellung vor Einbau 4.180 Euro
KfW-Förderung Barrierefreier Umbau, Antrag vor Baubeginn Bis zu 12.000 Euro (je nach Programm)

Praktische Tipps für die Nutzung im Pflegealltag

Ein Homelift erleichtert nicht nur den Transport zwischen den Stockwerken, sondern kann auch die Pflege zu Hause deutlich entspannter machen. Achte darauf, dass die Bedienung einfach und sicher für dich und deine Angehörigen ist.

Regelmäßige Schulungen oder Einweisungen durch den Anbieter helfen, Fehler zu vermeiden. Plane auch Ruhezeiten für den Lift ein, damit er nicht überlastet wird.

  • Bedienungsanleitung gut sichtbar aufbewahren
  • Einweisung durch Fachfirma nutzen
  • Lift nicht mit zu viel Gewicht beladen
  • Regelmäßige Wartungstermine einhalten
  • Notrufmöglichkeiten bei Bedarf einrichten

Worauf du bei der Auswahl achten solltest

Beim Kauf eines Homelifts solltest du auf Qualität, Service und individuelle Bedürfnisse achten. Nicht jeder Lift passt zu jedem Zuhause oder Pflegefall. Wichtig sind auch die technische Ausstattung und die Flexibilität beim Einbau.

Vergleiche mehrere Angebote und prüfe, ob der Anbieter Erfahrung mit ähnlichen Projekten hat. Eine gute Beratung kann dir helfen, die beste Lösung für deine Situation zu finden.

  • Maße und Tragfähigkeit passend zum Bedarf
  • Technische Ausstattung (z. B. Notruf, Sensoren)
  • Serviceleistungen wie Wartung und Reparatur
  • Erfahrungen und Bewertungen des Anbieters
  • Fördermöglichkeiten und Kosten transparent

Fragen & Antworten

  • Frage: Für wen eignet sich ein Homelift besonders?

    Antwort: Ein Homelift ist ideal für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die Schwierigkeiten beim Treppensteigen haben, z. B. Senioren oder Pflegebedürftige mit Pflegegrad.

  • Frage: Muss ich für den Einbau eine Baugenehmigung beantragen?

    Antwort: Das hängt vom Bundesland ab. In vielen Fällen ist keine Genehmigung nötig, bei größeren Umbauten kann sie aber erforderlich sein. Kläre das am besten vorab mit dem Bauamt.

  • Frage: Wie beantrage ich den Zuschuss bei der Pflegekasse?

    Antwort: Der Antrag sollte vor dem Einbau gestellt werden. Du kannst das Formular bei deiner Pflegekasse anfordern oder online herunterladen und mit Kostenvoranschlag einreichen.

  • Frage: Wie sicher sind Homelifte im Alltag?

    Antwort: Moderne Homelifte sind sehr sicher, mit automatischen Türverriegelungen, Notstopps und Sensoren ausgestattet. Regelmäßige Wartungen erhöhen die Sicherheit zusätzlich.

  • Frage: Kann ein Homelift auch draußen eingebaut werden?

    Antwort: Ja, es gibt wetterfeste Modelle für den Außeneinsatz. Die Anforderungen an Technik und Schutz sind hier höher, was sich auch auf die Kosten auswirkt.

Ein Homelift kann dir und deinen Angehörigen zu Hause mehr Unabhängigkeit und Sicherheit schenken. Mit der richtigen Planung und Unterstützung findest du die passende Lösung für eure Bedürfnisse.

Bundesministerium für Gesundheit – Barrierefreiheit im Wohnumfeld, GKV-Spitzenverband – Pflegekasse Zuschüsse, Medizinischer Dienst – Pflegeberatung, Gesetzliche Grundlagen SGB XI, Verbraucherzentrale – Barrierefreies Wohnen, Pflege Bayern – Fördermöglichkeiten