Die Pflege zu Hause während der Coronavirus-Pandemie bringt viele Fragen und Herausforderungen mit sich. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Schritt für Schritt wichtige Schutzmaßnahmen und Empfehlungen im Pflegealltag umsetzen kannst. So bleibst du und die gepflegte Person bestmöglich geschützt und handhabst die Situation sicher und gelassen (Stand: 2025).
Grundlagen zum Coronavirus und Pflegealltag
Das Coronavirus SARS-CoV-2 kann vor allem für pflegebedürftige Menschen eine ernsthafte Gefahr darstellen. Deshalb ist es wichtig, die Basisregeln der Hygiene und des Infektionsschutzes genau zu kennen und anzuwenden. Dazu gehören das regelmäßige Händewaschen, das Tragen von Masken in bestimmten Situationen und das Lüften der Räume.
Im Pflegealltag solltest du außerdem auf Symptome achten und im Zweifel ärztlichen Rat einholen. Die Pflegekasse unterstützt bei der Beratung und finanziellen Hilfen, wenn sich Pflegesituationen durch Corona ändern.
- Regelmäßig Hände mit Seife mindestens 20 Sekunden waschen
- In Innenräumen und bei engem Kontakt Maske tragen (FFP2 empfohlen)
- Wohnräume mehrmals täglich gut lüften
- Symptome wie Fieber, Husten oder Atemnot beobachten
- Pflegekasse über Änderungen informieren
Schutzmaßnahmen für die pflegebedürftige Person
Die pflegebedürftige Person sollte so gut wie möglich vor einer Ansteckung geschützt werden. Das bedeutet, unnötige Kontakte zu vermeiden und die Hygieneregeln einzuhalten. Auch die Impfung gegen COVID-19 ist eine wichtige Schutzmaßnahme, die du mit der Person besprechen und bei Bedarf organisieren kannst.
Besuche sollten auf das Notwendigste reduziert werden, und externe Pflegekräfte müssen sich an Schutzvorgaben halten.
- Kontakte auf das Minimum begrenzen
- Regelmäßige COVID-19-Impfungen und Auffrischungen prüfen
- Besucher mit Maske und Händedesinfektion empfangen
- Gemeinsame Flächen und Gegenstände regelmäßig reinigen
- Externe Pflegekräfte auf Einhaltung der Schutzmaßnahmen hinweisen
Umgang mit Pflegehilfsmitteln und Desinfektion
Pflegehilfsmittel wie Inkontinenzprodukte, Handschuhe oder Desinfektionsmittel sind wichtige Helfer im Pflegealltag. Sie sollten sachgerecht verwendet und regelmäßig nachbestellt werden. Die Pflegekasse übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für notwendige Pflegehilfsmittel.
Desinfektionsmittel und Oberflächenreinigung sind besonders wichtig, um Viren abzutöten. Dabei gilt: Hände vor und nach der Pflege desinfizieren, Oberflächen täglich reinigen.
- Pflegehilfsmittel regelmäßig kontrollieren und rechtzeitig nachbestellen
- Hände vor und nach der Pflege gründlich desinfizieren
- Oberflächen wie Türgriffe mehrmals täglich reinigen
- Abfall hygienisch entsorgen
- Pflegekasse über Bedarf an Pflegehilfsmitteln informieren
Kriterium | Desinfektion Hände | Oberflächenreinigung |
---|---|---|
Frequenz | Vor und nach jeder Pflegesituation | Mindestens einmal täglich |
Produkt | Alkoholisches Händedesinfektionsmittel | Flächendesinfektionsmittel oder Seifenlösung |
Besonderheit | Hautverträglichkeit beachten | Auf Verträglichkeit mit Oberflächen achten |
Regelungen zur Pflege und Unterstützung durch die Pflegekasse
Die Pflegekasse bietet vielfältige Leistungen, die auch in der Pandemie genutzt werden können. Zum Beispiel gibt es Erleichterungen bei der Beantragung von Pflegegeld, Kurzzeitpflege oder Verhinderungspflege. Diese Leistungen können helfen, die Pflege zu Hause trotz Corona sicher zu gestalten.
Wichtig ist, alle Änderungen in der Pflegesituation der Pflegekasse zu melden, damit die Leistungen angepasst werden können.
- Pflegegeld und Sachleistungen beantragen oder anpassen lassen
- Verhinderungspflege nutzen, wenn du als Angehöriger ausfällst
- Kurzzeitpflege für Entlastung in Anspruch nehmen
- Beratung durch Pflegekasse und Medizinischen Dienst in Anspruch nehmen
- Alle Änderungen und Corona-bedingte Mehrbedarfe melden
Kommunikation mit Ärzten und Behörden während der Pandemie
Auch wenn Arztbesuche oder Begutachtungen durch den Medizinischen Dienst (MD) erschwert sind, solltest du regelmäßig Kontakt halten. Viele Termine können telefonisch oder digital stattfinden. Das erleichtert den Pflegealltag und reduziert das Infektionsrisiko.
Bei Bedarf können Hausärzte und Pflegeberater auch vor Ort Schutzkonzepte umsetzen. Die Zusammenarbeit mit Behörden ist wichtig, um Unterstützung zu erhalten.
- Telefonische oder digitale Arzttermine nutzen
- Begutachtungen durch den MD können teils digital erfolgen
- Hausarzt über Veränderungen im Gesundheitszustand informieren
- Pflegeberater kontaktieren für individuelle Lösungen
- Behördliche Formulare und Fristen beachten
Selbstfürsorge für pflegende Angehörige in Corona-Zeiten
Die Pflege zu Hause unter Pandemiebedingungen kann belastend sein. Deshalb ist es wichtig, auch auf deine eigene Gesundheit und Erholung zu achten. Nutze Angebote wie psychologische Beratung, Austauschgruppen und Entlastungsleistungen.
Die Pflegekasse unterstützt pflegende Angehörige mit speziellen Hilfen, z. B. Pflegeunterstützungsgeld bei eigener Erkrankung oder Entlastungsbudget.
- Regelmäßige Pausen und kleine Auszeiten einplanen
- Psychologische Beratung und Selbsthilfegruppen nutzen
- Entlastungsleistungen der Pflegekasse beantragen
- Pflegeunterstützungsgeld bei eigener Quarantäne beantragen
- Offen mit Familie und Freunden über Belastungen sprechen
Fragen & Antworten
- Frage: Muss ich als pflegender Angehöriger eine Maske tragen?
Antwort: Ja, besonders bei engem Kontakt zur pflegebedürftigen Person oder wenn Besucher da sind, empfiehlt sich eine FFP2-Maske, um Ansteckungen zu vermeiden.
- Frage: Kann ich Pflegehilfsmittel während Corona leichter beantragen?
Antwort: Die Pflegekassen haben Erleichterungen eingeführt, z. B. telefonische Anträge und schnellere Bewilligungen, um den Zugang zu Hilfsmitteln zu erleichtern.
- Frage: Was mache ich, wenn ich selbst Corona-Symptome habe?
Antwort: Informiere umgehend deinen Hausarzt und die Pflegekasse. Nutze Pflegeunterstützungsgeld, wenn du wegen Quarantäne nicht pflegen kannst.
- Frage: Wie kann ich Besuchsregeln in der Pflege zu Hause gestalten?
Antwort: Begrenze Besuche auf das Notwendigste, bitte Besucher um das Tragen von Masken und Händedesinfektion, und halte Abstand, wo möglich.
- Frage: Gibt es finanzielle Unterstützung speziell wegen Corona-bedingter Mehraufwände?
Antwort: Ja, Pflegekassen können Mehrbedarfe anerkennen und zusätzliche Leistungen bewilligen. Sprich deine Pflegekasse darauf an.
Die Pflege zu Hause in Corona-Zeiten erfordert Aufmerksamkeit und Anpassungen, aber mit den richtigen Schritten kannst du gut für dich und die pflegebedürftige Person sorgen. Bleib ruhig, informiere dich regelmäßig und nutze alle verfügbaren Hilfen.
Bundesministerium für Gesundheit – Informationen zu COVID-19,
GKV-Spitzenverband – Pflegeleistungen,
Medizinischer Dienst – Begutachtung und Beratung,
Gesetze im Internet – Sozialgesetzbuch XI,
Verbraucherzentrale – Pflege und Corona,
Deutsche Rentenversicherung – Pflegezeiten,
Bundesagentur für Arbeit – Pflegeunterstützungsgeld,
Pflege Bayern – Landesinformationen Pflege (kann je Bundesland variieren)

Mechthild Brunner, 68, examinierte Altenpflegerin i. R. – Jahrzehnte ambulant & stationär unterwegs, Demenz-WGs und Palliativbegleitung aus der Praxis. Hier teile ich alltagstaugliches Wissen für Pflege zu Hause: klar, menschlich, machbar.