Lagerungshilfen: Arten, Kosten, Zuschüsse und Anwendung

Lagerungshilfen: Arten, Kosten, Zuschüsse und Anwendung

Wenn Du einen Angehörigen zu Hause pflegst, weißt Du, wie wichtig die richtige Lagerung ist, um Schmerzen zu vermeiden und Druckstellen vorzubeugen. Lagerungshilfen unterstützen Dich dabei, den Pflegealltag zu erleichtern und die Lebensqualität Deines Familienmitglieds zu verbessern. In diesem Artikel erfährst Du, welche Arten von Lagerungshilfen es gibt, wie Du sie richtig anwendest und welche Kosten und Zuschüsse dabei eine Rolle spielen.

Welche Arten von Lagerungshilfen gibt es?

Lagerungshilfen sind Hilfsmittel, die dazu dienen, den Körper beim Liegen oder Sitzen optimal zu positionieren. Sie helfen, Druckstellen zu vermeiden und fördern die Durchblutung. Es gibt verschiedene Formen, die je nach Bedarf eingesetzt werden.

Die gängigsten Lagerungshilfen sind:

  • Lagerungsrollen: Weiche Rollen aus Schaumstoff oder Vlies, die den Körper stabilisieren.
  • Lagerungskissen: Größere Kissen, die speziell geformt sind, um bestimmte Körperpartien zu stützen.
  • Keile und Keilkissen: Werden verwendet, um Beine, Arme oder den Oberkörper anzuheben.
  • Anti-Dekubitus-Kissen: Spezielle Kissen, die Druckstellen vorbeugen.
  • Wickel und Polster: Für eine flexible und individuelle Lagerung.

Hilfsmittel Hauptzweck Typische Anwendung
Lagerungsrolle Stabilisierung Seitliche Lagerung
Keilkissen Heben und Abstützen Bein- oder Oberkörperlagerung
Anti-Dekubitus-Kissen Druckentlastung Sitzen und Liegen

Wie wähle ich die passende Lagerungshilfe aus?

Die Auswahl der Lagerungshilfe hängt vom Gesundheitszustand und den Bedürfnissen der gepflegten Person ab. Wichtig ist, dass die Hilfsmittel bequem sind und keine neuen Druckstellen verursachen.

Beachte dabei:

  • Die Körpergröße und das Gewicht der Person
  • Vorhandene Wunden oder Druckstellen
  • Die gewünschte Lagerungsart (seitlich, Rückenlage, halbsitzend)
  • Materialbeschaffenheit (atmungsaktiv, weich)
  • Leichte Handhabung für Dich als Pflegende

Wie wendet man Lagerungshilfen richtig an?

Die korrekte Anwendung ist entscheidend, damit die Lagerungshilfen ihre Wirkung entfalten. Achte darauf, die Hilfsmittel so zu positionieren, dass sie stützen, ohne zu drücken.

Ein paar Tipps für die Praxis:

  • Wechsle die Lagerung regelmäßig, etwa alle zwei Stunden.
  • Nutze die Lagerungsrollen zwischen Knie oder Rücken, um Druck zu verteilen.
  • Setze Keilkissen ein, um Beine oder Oberkörper leicht erhöht zu lagern.
  • Kontrolliere die Haut regelmäßig auf Rötungen oder Druckstellen.
  • Vermeide Falten in der Kleidung oder den Lagerungshilfen.

Welche Kosten entstehen für Lagerungshilfen?

Lagerungshilfen sind in verschiedenen Preisklassen erhältlich, abhängig von Material und Ausführung. Die Kosten können von wenigen Euro für einfache Rollen bis zu mehreren hundert Euro für spezielle Kissen reichen.

Typische Preisbereiche:

  • Lagerungsrollen: ca. 10-50 Euro
  • Keilkissen: ca. 20-70 Euro
  • Anti-Dekubitus-Kissen: ca. 50-200 Euro
  • Große Lagerungskissen: ab ca. 40 Euro

Hilfsmittel Preisbereich Besonderheiten
Lagerungsrolle 10-50 € Günstig, vielseitig
Keilkissen 20-70 € Ergonomisch geformt
Anti-Dekubitus-Kissen 50-200 € Druckentlastend, langlebig

Welche Zuschüsse und Förderungen gibt es?

Die Pflegeversicherung übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für Lagerungshilfen, wenn diese die Pflege erleichtern oder Beschwerden lindern. Voraussetzung ist, dass das Hilfsmittel vom Arzt oder der Pflegekasse genehmigt wird.

So kannst Du Zuschüsse beantragen:

  • Sprich mit dem behandelnden Arzt über die Notwendigkeit der Lagerungshilfen.
  • Stelle einen Antrag bei der Pflegekasse, am besten mit ärztlicher Verordnung.
  • Informiere Dich bei der Pflegekasse über die genauen Bedingungen und Zuschusshöhen.
  • Behalte Quittungen und Rechnungen für eventuelle Erstattungen auf.
  • Wende Dich bei Fragen an Pflegeberatungsstellen oder Pflegedienste.

Wo kann ich Lagerungshilfen kaufen oder ausleihen?

Lagerungshilfen sind in Sanitätshäusern, online Shops und bei spezialisierten Pflegeanbietern erhältlich. Manche Pflegekassen bieten auch Verleihmöglichkeiten an, vor allem für teurere oder selten genutzte Hilfsmittel.

Tipps für den Einkauf und Verleih:

  • Vergleiche Preise und Qualität verschiedener Anbieter.
  • Achte auf Rückgabebedingungen bei Online-Käufen.
  • Informiere Dich, ob Deine Pflegekasse einen Vertragspartner empfiehlt.
  • Nutze Verleihangebote, wenn die Lagerungshilfe nur vorübergehend benötigt wird.
  • Frag bei Pflegediensten nach, ob sie Lagerungshilfen ausleihen.

Fragen & Antworten

  • Frage: Wie oft sollte ich die Lagerung wechseln?

    Antwort: Idealerweise alle zwei Stunden, um Druckstellen zu vermeiden und die Durchblutung zu fördern.

  • Frage: Kann ich Lagerungshilfen auch ohne ärztliche Verordnung kaufen?

    Antwort: Ja, das ist möglich, aber für eine Kostenübernahme durch die Pflegekasse ist eine Verordnung meist notwendig.

  • Frage: Was mache ich, wenn die Lagerungshilfen unbequem sind?

    Antwort: Probiere verschiedene Modelle aus oder sprich mit einem Pflegeteam, um die passende Unterstützung zu finden.

  • Frage: Wie erkenne ich Druckstellen frühzeitig?

    Antwort: Achte auf gerötete, empfindliche oder verletzte Hautstellen, die nicht innerhalb kurzer Zeit verschwinden.

  • Frage: Werden die Kosten für Lagerungshilfen immer übernommen?

    Antwort: Nicht immer, es kommt auf die individuelle Pflegesituation und die Genehmigung der Pflegekasse an.

Mit der richtigen Lagerungshilfe kannst Du die Pflege zu Hause deutlich erleichtern und Deinem Angehörigen mehr Komfort schenken. Trau Dich, verschiedene Hilfsmittel auszuprobieren und hol Dir Unterstützung, wenn Du unsicher bist.