Wanne zur Dusche: Planung, Umbau, Zuschüsse und Beispiele

Wanne zur Dusche: Planung, Umbau, Zuschüsse und Beispiele

Die Umgestaltung von der herkömmlichen Badewanne zur Dusche ist für viele pflegende Angehörige ein wichtiger Schritt, um die häusliche Pflege sicherer und komfortabler zu gestalten. Eine bodengleiche Dusche erleichtert den Zugang und minimiert Sturzrisiken. In diesem Artikel erfährst Du, wie Du die Planung und den Umbau angehst, welche Zuschüsse es gibt und bekommst praktische Beispiele aus dem Alltag an die Hand.

Warum die Wanne zur Dusche umbauen?

Viele Pflegebedürftige haben Schwierigkeiten, in eine Badewanne einzusteigen. Eine Dusche mit niedrigem oder ohne Schwellen erleichtert das Ein- und Aussteigen erheblich und erhöht die Sicherheit. Außerdem kann eine barrierefreie Dusche den Pflegealltag deutlich entspannen und die Selbstständigkeit fördern.

Der Umbau ist nicht nur eine Frage des Komforts, sondern auch der Unfallvermeidung. Gerade bei eingeschränkter Mobilität ist das Risiko für Stürze in der Badewanne hoch.

  • Erleichterter Zugang für Pflegebedürftige
  • Reduziertes Sturzrisiko
  • Verbesserte Hygiene und Selbstständigkeit
  • Entlastung für pflegende Angehörige
  • Erhöhung der Wohnqualität

Planung des Umbaus: Was muss beachtet werden?

Bevor Du mit dem Umbau beginnst, ist eine gründliche Planung wichtig. Dabei solltest Du den Platzbedarf, die baulichen Voraussetzungen und die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person berücksichtigen. Auch die Wahl der passenden Dusche und der richtigen Ausstattung spielt eine große Rolle.

Eine frühzeitige Abstimmung mit Experten wie dem Sanitärfachbetrieb, dem Medizinischen Dienst (MD) und der Pflegekasse kann helfen, Fehler zu vermeiden und Fördermöglichkeiten zu sichern.

  • Raumgröße und Zugänglichkeit prüfen
  • Barrierefreiheit und rutschfeste Materialien auswählen
  • Bedarf an Haltegriffen, Sitzmöglichkeiten und Duschwannenhöhe klären
  • Beratung durch Fachleute einholen
  • Genehmigungen und Förderanträge vorbereiten

Der Umbau: Schritt für Schritt zur neuen Dusche

Der Umbau von der Wanne zur Dusche umfasst mehrere Arbeitsschritte, die gut koordiniert werden sollten. Zuerst wird die Badewanne entfernt, dann die Boden- und Wandflächen angepasst. Die Installation einer bodengleichen oder niedrigschwelligen Dusche folgt, inklusive aller notwendigen Anschlüsse.

Wichtig ist, dass der Umbau möglichst schnell und sauber durchgeführt wird, um die Belastung für die Pflegebedürftigen gering zu halten.

  • Alte Badewanne fachgerecht ausbauen
  • Sanitär- und Elektroinstallationen prüfen und anpassen
  • Bodengleiche Duschfläche einbauen
  • Rutschfeste Bodenbeläge und Haltegriffe montieren
  • Duschabtrennung oder Vorhang einsetzen
  • Funktionsprüfung und Reinigung

Zuschüsse und finanzielle Unterstützung durch die Pflegekasse

Für den Umbau von der Wanne zur Dusche kannst Du unter bestimmten Voraussetzungen Zuschüsse von der Pflegekasse erhalten. Nach § 40 SGB XI gibt es Leistungen für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen, die den Pflegealltag erleichtern.

Die Pflegekasse übernimmt bis zu 4.000 Euro pro Maßnahme, wenn sie im Zusammenhang mit der Pflegebedürftigkeit steht. Wichtig ist, vor dem Umbau einen Antrag zu stellen und die Maßnahmen mit der Pflegekasse abzustimmen.

  • Bis zu 4.000 Euro Zuschuss für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen
  • Antrag vor Beginn des Umbaus stellen
  • MD prüft die Notwendigkeit und Eignung der Maßnahme
  • Kombination mit anderen Förderungen möglich (z. B. KfW)
  • Regionale Unterschiede bei der Förderung beachten

Kriterium Pflegekasse Weitere Förderungen
Zuschusshöhe Bis zu 4.000 € KfW-Programme bis 6.250 €
Antragszeitpunkt Vor Beginn des Umbaus Je nach Programm unterschiedlich
Voraussetzung Pflegebedürftigkeit, MD-Gutachten Barrierefreiheit und energetische Maßnahmen

Beispiele aus der Praxis: So gelingt der Umbau

Viele Familien berichten, wie der Umbau von der Wanne zur Dusche den Pflegealltag erleichtert hat. Eine bodengleiche Dusche mit Sitz und Haltegriffen macht die tägliche Hygiene einfacher und sicherer.

Auch kleine Anpassungen wie ein Duschsitz, ein faltbarer Duschhocker oder eine Handbrause mit Verlängerung können große Vorteile bringen. Wichtig ist, die Lösungen auf die individuellen Bedürfnisse anzupassen.

  • Bodengleiche Dusche mit rutschfestem Boden
  • Faltbarer Duschsitz für mehr Komfort
  • Haltegriffe an strategischen Stellen
  • Handbrause mit Verlängerung
  • Flexible Duschabtrennung für mehr Bewegungsfreiheit
  • Gute Beleuchtung und rutschfeste Matten

Worauf Du bei der Auswahl der passenden Dusche achten solltest

Die richtige Dusche für den Umbau sollte sicher, barrierefrei und pflegefreundlich sein. Achte auf niedrige Einstiegshöhen, rutschhemmende Oberflächen und eine einfache Reinigung.

Auch die Montage von Haltegriffen und Sitzmöglichkeiten sollte möglich sein, damit die Pflegeperson und der Pflegebedürftige den Raum optimal nutzen können.

  • Niedrige oder keine Schwelle für den Einstieg
  • Rutschhemmende Fliesen oder Beschichtungen
  • Ausreichend Platz für Pflegehilfen und Begleitpersonen
  • Robuste und leicht zu reinigende Materialien
  • Option für Sitze und Haltegriffe
  • Geeignete Beleuchtung und Belüftung

Fragen & Antworten

  • Frage: Wie beantrage ich die Zuschüsse bei der Pflegekasse?

    Antwort: Du solltest vor dem Umbau Kontakt mit der Pflegekasse aufnehmen und den Antrag auf wohnumfeldverbessernde Maßnahmen stellen. Der Medizinische Dienst prüft dann die Notwendigkeit. Erst nach Genehmigung darf der Umbau beginnen.

  • Frage: Muss ich den Umbau selbst bezahlen, bevor ich Förderung bekomme?

    Antwort: Nein, die Pflegekasse zahlt in der Regel die Zuschüsse nach Vorlage der Rechnungen und Genehmigung. Die genauen Bedingungen solltest Du mit Deiner Pflegekasse klären.

  • Frage: Gibt es regionale Unterschiede bei der Förderung?

    Antwort: Ja, manche Bundesländer oder Kommunen bieten zusätzliche Förderungen an. Es lohnt sich, bei den zuständigen Stellen nachzufragen.

  • Frage: Wie lange dauert ein typischer Umbau?

    Antwort: Abhängig vom Umfang dauert der Umbau meist wenige Tage bis maximal zwei Wochen. Eine gute Planung und Abstimmung mit Handwerkern verkürzt die Zeit.

  • Frage: Was ist, wenn die Badewanne nicht entfernt werden kann?

    Antwort: Dann gibt es Alternativen wie Badewannenlifter oder Duschhocker. Diese erleichtern den Einstieg und die Nutzung, sind aber nicht so komfortabel wie eine bodengleiche Dusche.

Ein Umbau von der Wanne zur Dusche ist ein großer Schritt für mehr Sicherheit und Komfort in der häuslichen Pflege. Mit guter Planung und Unterstützung kannst Du diesen Prozess gut meistern und entscheidend zur Lebensqualität aller Beteiligten beitragen.

Bundesministerium für Gesundheit – Barrierefreie Bäder,
GKV-Spitzenverband – Leistungen der Pflegekassen,
Medizinischer Dienst – Begutachtungen,
Gesetzesportal – Sozialgesetzbuch XI,
Verbraucherzentrale – Pflege und Umbau,
Pflege Bayern – Landesförderungen